Julius Schnorr von Carolsfeld, Zeichner, Erfinder

Der Sündenfall, nach 1851

Aus: "Die Bibel in Bildern", Leipzig, nach 1851, Nr. 8

Julius Schnorr von Carolsfelds große Bilderbibel erschien zwischen Oktober 1852 und Dezember 1860 in 30 Lieferungen à 8 Blättern, die nach Zeichnungen des Künstlers unter Mitwirkung verschiedener Holzschneider angefertigt wurden. Erschienen ist das Werk im Verlag Georg Wigand in Leipzig (vgl. Stephan Seeliger: Julius Schnorr von Carolsfeld. Druckgraphik und Zeichnungen, Dresden 2005, S. 74).

Das vorliegende Blatt befindet sich in einer Mappe (nicht authentisch) von 39 Blättern unterschiedlicher Ausgaben. Die Zuordnung der Blätter zu den einzelnen Ausgaben sowie die Datierung ist aufgrund mangelnder Beschriftungen der Blätter nur in begrenztem Rahmen möglich. Ausschließlich 4 Blätter sind beschriftet, drei davon entstammen einer frühen Prachtausgabe auf Chinapapier (Nr. 216, "Jesu Tod am Kreuze" (Inv.-Nr. 31822); Nr. 220, "Magdalena suchet den Herrn und findet ihn nicht" (Inv.-Nr. 31732); Nr. 221, "Der auferstandene Heiland erscheint Magdalenen" (Inv.-Nr. 31733)). Das vierte beschriftete Blatt gehört vermutlich zu einer frühen Volksausgabe des Werks (Nr. 28, "Die Aufopferung Isaaks" (Inv.-Nr. 31831)). Ein weiteres Blatt der Prachtausgabe wurde stark beschnitten, sodass Schrift und die von Schnorr gezeichnete Rahmung fehlen (Nr. 32, "Jakob sieht im Traume die Himmelsleiter" (Inv.-Nr. 31834)). Die unterschiedliche Papierqualität der einzelnen Blätter erschwert die Zuordnung zusätzlich. Demnach ist nicht auszuschließen, dass sich unter den Blättern auch spätere Nachdrucke aus den 1880er Jahren befinden. Abzüglich der 5 genannten Blätter ist Georg Wigand als Verleger und Breitkopf und Härtel als Drucker in Frage zu stellen.

Der Holzschneider Gustav Richard Steinbrecher (1828 - 1887):

Steinbrecher wurde 1828 in Dresden geboren und starb 1887 ebenfalls in Dresden. Nach einem Kunststudium an der Dresdner Akademie war er von 1846 - 1851 Schüler im Holzstichatelier von Hugo Bürkner. Er war hauptsächlich für Ludwig Richter tätig, stach aber auch nach Werken von Alfred Rethel und Julius Schnorr von Carolsfeld (vgl. Eva-Maria Hanebutt-Benz: Studien zum deutschen Holzstich im 19. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 1984, S. 1151; dort weitere Lit.).

Details zu diesem Werk

Beschriftung: Innerhalb der Darstellung unten rechts signiert: "STEINBRECHER"

Beschriftung fremd: Oben links bezeichnet und nummeriert: "Folge 55" (Bleistift)

Geschenk des Hamburger Kunstvereins, wohl 1892

Holzstich 218mm x 258mm (Bild) 225mm x 265mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 31833 Sammlung: KK Druckgraphik, Deutschland, 19. Jh.

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