Als 1800 nach mehrjähriger Arbeit Morghens monumentaler Kupferstich erschien, waren Kunstfreunde wie Johann Wolfgang von Goethe begeistert. Das Werk war hinsichtlich der Größe und technischen Brillanz bis dahin einzigartig. Dabei beruht die Reproduktion nicht vorrangig auf dem damals schon stark beschädigten Original, sondern auf einer Kopie des 16. Jahrhunderts. Dadurch weist die Graphik eine Reihe von irrigen Details auf – z. B. sind mehrere Kopfhaltungen, Handgesten und letztlich auch der Fluchtpunkt falsch wiedergegeben. Dennoch avancierte der Kupferstich im 19. Jahrhundert zu einer der populärsten Reproduktionsgraphiken weltweit und brachte Leonardos Komposition in zahlreiche Wohnzimmer.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Unterhalb der Darstellung links bezeichnet: "Leonardus Vincius pinxit"; unterhalb der Darstellung in der Mitte bezeichnet: "Teodorus Matteini delineavit"; unterhalb der Darstellung rechts signiert: "Raphael Morghen sculpsit"; unten in der Mitte bezeichnet: "AMEN DICO VOBIS QUIA UNUS VESTRUM ME TRADITURUS EST. Matt: C. XXVI"; unten in der Mitte bezeichnet: "Ferdinando III. Austriaco Magno Hetruriae Duci"; unten in der Mitte bezeichnet: "Lionardus à Vincio pinxit Mediolani in caenaculo Fratrum S: Dominici"; unten links bezeichnet: "Nicolaus de Antonj excudit"; unten rechts signiert: "Raphael Morghen D: D: D:"

• Werkverzeichnis

  Palmerini (1810) CXX; Nagler 92

• Auflage / Zustand

  Zustand mit der Schrift nach der Retusche des Kommas nach dem "VOBIS" (III. oder IV. Zustand nach Nagler)

• Provenienz

  Nach 1877 wohl von Christian Meyer, dem damaligen Inspektor der Kunsthalle, aus unbekannter Quelle erworben; im ersten handschriftlichen Inventar des Kupferstichkabinetts (ca. 1890) verzeichnet

• Bibliographie

  Giuseppe Bossi und Goethe - von Leonardo fasziniert, H. Mildenberger, S. Zanaboni, F. Tasso, R. Wegner, u.a.; Herausgeber: H. Mildenberger; Schiller Museum Weimar, 26.08-13.11.2016, 2016, S. 37, Abb. S. 36, Abb.-Nr.

  Leonardo da Vinci in der Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: Klemm, David und Stolzenburg, Andreas im Auftrag der Hamburger Kunsthalle, 2019, S. 52-53, Abb. S. 54-55, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 14