Robert Ryman
Division, 1980
Bekannt wird Ryman durch seine Weißen Bilder, in denen er die Wirkungsmöglichkeiten dieser Farbe erprobt. Weiß ist dabei nicht als Metapher eingesetzt, sondern als Medium, von dem ausgehend grundlegende Fragen zur Malerei aufgeworfen werden: Was charakterisiert ein Bild? Welche Bestandteile gehören dazu? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Bild, Leinwand, Rahmen und Raum?
Dabei verfährt Ryman nach selbstauferlegten Regeln: Er malt nur mit Weiß und nur im quadratischen Format. Mittels dieser analytischen Herangehensweise vermag der Künstler eine Konzentration auf die sinnliche Ebene zu erreichen, indem er die Vielfalt innerhalb dieser Grenzen auslotet. Die Rezeption und Perzeption stehen für ihn im Vordergrund. In mannigfaltigen Schichten mit variierendem Duktus aufgetragen, beginnt die Farbe unterschiedliche Wirkungen zu entfalten: sie vibriert, wirkt mal dynamisch, zuweilen streng oder statisch. Auch die differierenden Bildträger tragen zum jeweiligen Gesamteindruck bei. Unterschiedliche Stimmungen der unbunten Farbe, spannungsreiche Nuancierungen arbeitet er mit viel Einfühlungsvermögen heraus.
Rymans Werk stellt eine wichtige Position innerhalb der Monochromen Malerei dar und steht unter dem Eindruck der Minimal Art sowie der Konzeptkunst.
Ann-Kathrin Hubrich