Anonym (deutsch, 16. Jh.?), Zeichner*in
Jan Swart van Groningen, Holzschneider*in
Melchior Lorichs [Lorch], ehemals zugeschrieben

Drei arabische Reiter mit Lanzen und Fellmützen

Entstanden sind dieses und das Blatt mit den türkischen Reitern (Inv.-Nr. 29336) nach Holzschnitten, die Swart van Groningen zugeschrieben sind. Die Popularität der Folge erweisen Kopien von Daniel Hopfer (Hollstein 65–68) und Erhard Schön (Hollstein 238) genauso wie die beiden vorliegenden Blätter. Die ehemalige Zuschreibung beider Blätter an Lorch lässt sich mit signierten Zeichnungen des Meisters nicht in Verbindung bringen. Außer stilistischen Gründen sprechen auch die Form der Beschriftung gegen Lorchs Autorschaft und die Missverständnisse in den Zeichnungen gegenüber den Vorlagen wie auf Inv.-Nr. 29336, wo einem der Pferde ein Vorderbein fehlt. Auch lässt sich auf diesem Blatt im Gegensatz zu dem Holzschnitt bei dem mittleren arabischen Reiter die Lanze nicht sinnvoll verlängern. Ein Studienblatt mit den arabischen Reitern von einem süddeutschen oder niederländischen Meister befindet sich in Lübeck.(Anm.1)

Peter Prange

1 Lübeck, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Inv.-Nr. AB 264, vgl. Max Hasse: Zeichnungen alter Meister in der Lübecker Graphiksammlung (Lübecker Museumshefte 9), Lübeck 1969, S. 17, Nr. 16, Abb.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun, braun laviert Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 29337 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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