Karl Friedrich Seifert, Stecher
nach Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, Maler, Erfinder
nach Raffael (Werkstatt), Maler
Pietro Brognoli, Verleger

Ansicht der Südwand der Stanza della Segnatura, 1874

Der vorliegende Stich zeigt die Südwand der Stanza della Segnatura: im oberen Bildfeld die drei Kardinalstugenden Stärke, Weisheit und Mäßigung, links Kaiser Justinian, welcher die Pandekten an Trebonianus übergibt, rechts davon den hl. Raimund von Penaforte wie er Papst Gregor IX. die Dekretalen übergibt. Beim vorliegenden Stich handelt es sich um einen Remarquedruck. Unterhalb der Darstellung rechts hat Seifert skizzenhaft anmutend den Kopf des Putto, welcher das Eichenlaub vom Stab der Kardinalstugend "Stärke" im oberen Feld der Darstellung umfasst, eingefügt. Bis auf ein Wappen unterhalb der Darstellung in der Mitte trägt dieser Zustand noch keinerlei Künstler- oder Stechernamen, Inschriften oder Widmungen.
Der Stich entstand für eine 38 Blatt umfassende Folge nach den Stanzen und Teppichen im Vatikan", herausgegeben 1874 von Pietro de' Brognoli in Rom, an welcher neben Seifert weitere Künstler, unter anderem Oswald Wilhelm Ufer, beteiligt waren.

Vgl. Corinna Höper: Raffael und die Folgen. Das Kunstwerk in Zeitaltern seiner graphischen Reproduzierbarkeit, Ostfildern-Ruit 2001, S. 386, F 4.4, ; vgl. außerdem Aloys Apell: Handbuch für Kupferstichsammler, Leipzig 1880, S.391.

Klara Wagner


Das Blatt ist durch unsachgemäße Faltung und Lagerung stark beschädigt; so wurde es mehrfach gefaltet und am unteren Blattrand entstanden mehrere kleine und größere Risse. Mehrfach scheinen mit Bleistift (?) Striche über die Darstellung gezogen worden zu sein, als habe man das Ganze auskreuzen wollen.

Details zu diesem Werk

Kupferstich, Radierung (?) 541mm x 664mm (Bild) 652mm x 719mm (Platte) 692mm x 772mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 27017 Sammlung: KK Druckgraphik, Deutschland, 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

Wir sind bestrebt, die Art und Weise zu hinterfragen, wie wir über Kunst und unsere Sammlung sprechen und diese präsentieren. Daher freuen wir uns über Ihre Anregungen und Hinweise.

Feedback