Michael Lukas Leopold Willmann, (?)

Das Jüngste Gericht, um 1690

Kloss hat das Blatt als einen möglicherweise verworfenen Entwurf für ein Deckengemälde im Chor des Klosters Grüssau angesehen, doch gibt es für eine solche Annahme keinen Beleg, doch auch ein Altarbild mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts ist von Willmann nicht bekannt.
Harzens kritischer Einschätzung, das Blatt sei „etwas flüchtig und verworren tractiert“, ist insofern zuzustimmen, weil gerade der obere Teil in seiner Kleinteiligkeit unübersichtlich wirkt. Zweifel an der Autorschaft Willmanns – die vor allem von Kozieł vertreten wurden – sind deshalb angebracht. Erst im unteren Bereich gelangt Willmann (?) zu größerer Anschaulichkeit, die entfernt – darauf ist hingewiesen worden – an Darstellungen des Jüngsten Gerichts erinnert, die Rubens im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts schuf.

Peter Prange

Details zu diesem Werk

Feder in Braun, Bleigriffel, laviert 258mm x 190mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23874 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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