Matthias Scheits
Sommer, 1674 ?
Diese und die beiden folgenden Zeichnungen Inv.-Nrn. 23727 und 23728 gehören zu einem Jahreszeiten-Zyklus (der "Frühling" fehlt) und gleichen in den Motiven der Darstellungen weitgehend einem zweiten, von Scheits bezeichneten und datierten Jahreszeiten-Zyklus (Inv.-Nrn.29432–29434), unterscheiden sich allerdings dadurch, dass die Figuren seitenverkehrt wiedergegeben sind. Holthausen erkannte in den unterschiedlichen Ausarbeitungsgraden der Zeichnungen eine Abfolge der Entstehung – beginnend mit der Darstellung des Winters in Braunschweig (vgl. Inv.-Nr. 23728) (Anm.1) über die drei unbezeichneten Blätter bis zu den vier bezeichneten Blättern in Hamburg, die am Ende stehen (Inv.-Nrn. 29432– 29343). Die Annahme, es handle sich um verschiedene Ausarbeitungsstufen, ist angesichts der seitenverkehrten Darstellungen aber in Frage zu stellen. Wahrscheinlich handelt es sich auch um eigenständige Varianten, die als Vorlagen für Radierungen vorgesehen waren, doch nicht ausgeführt wurden. Motivisch ähnliche Radierungen hat erst Scheits’ Sohn Andreas 1678 geschaffen (Hollstein 11–14).
Peter Prange
1 Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. Z 1315, vgl. Holthausen 1988, S. 101, Nr. 217.