Christian Bernhard Rode

Sokrates unterhält sich vor seinem Tod mit Freunden, um 1779

Das Blatt ist die Vorlage für die seitenverkehrte Illustration Tafel XV in Schröckhs „Weltgeschichte“, die dem 1. Teil nach Seite 242 beigegeben ist (vgl. auch Inv.-Nr. 23645a).
Der Zeichnung liegt eine Textstelle aus Platons „Phaidon“ (60 a) zugrunde, als Sokrates im Gefängnis darüber philosophiert, dass der Mensch Angenehmes und Unangenehmes nur nacheinander empfinden könne, während links im Hintergrund bereits der Schierlingsbecher bereitet wird, mit dem er hingerichtet wird.
Die Zeichnung steht im Zusammenhang mit einer Radierung gleichen Themas, die Rode 1774 bzw. 1776 in zwei Varianten herausgegeben hatte.(Anm.1) Die Zeichnung variiert das Thema in einer auf einen kleineren Bildraum konzentrierten Fassung, die einzelne Figuren wie Sokrates und den auf die Balustrade sich Lehnenden übernimmt. Andere Fassungen des Themas befinden sich auch in Leipzig (Anm.2) und in Wien.(Anm.3) Auch in einem Gemälde hat sich Rode 1780 mit dem Thema befasst.(Anm.4)

Peter Prange

1 Vgl. Renate Jacobs: Das Graphische Werk Bernhard Rodes (1725-1797), Münster 1990, S. 289–290, Nr. 91.
2 Leipzig, Museum der bildenden Künste, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. NI 164.
3 Wien, Albertina, Inv.-Nr. 25829 r, vgl. Kat.Hans Tietze, Erika Tietze-Conrat, Otto Benesch, Karl Garzarolli-Thurnlackh: Die Zeichnungen der deutschen Schulen bis zum Beginn des Klassizismus. Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina, Bd. IV, hrsg. v. Alfred Stix, Wien 1933, S. 146, Nr. 1798, Abb.
4 Verzeichniß der in Berlin aufgestellten Gemälde unsers Geschichtsmalers Bernhard Rode, in: Berlinische Monatsschrift 23, 1794, S. 530, Nr. 173.

Details zu diesem Werk

Feder und Pinsel in Braun über Bleistift, stellenweise rote Kreide 169mm x 121mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23645h Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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