Franz Innocenz Josef Kobell
Landschaft mit Wasserfall, 1815/17
Das Blatt gehört zu einer kleinen Gruppe von bildmäßig ausgearbeiteten Aquarellen, von denen angenommen wurde, sie seien entstanden, um Aufträge für die Ausführung als Ölgemälde zu befördern.(Anm.1) Diese Blätter waren bei Sammlern hochgeschätzt, weshalb auch nicht auszuschließen ist, dass es sich um Auftragsarbeiten handelt.
In ihrem bühnenartigen Aufbau ähneln sich all diese Blätter, die wohl in sämtlichen Schaffensphasen Kobells entstanden – ihre zeitliche Einordnung fällt deshalb schwer. Der akzentuierende Einsatz der Feder und die lockere Angabe der Wolken über flüchtiger Bleistiftvorzeichnung entsprechen in der zeichnerischen Ausfertigung den 1816/17 datierten Blättern, beispielsweise Inv.-Nr. 23483i.
Peter Prange
1 Hinrich Sieveking: Von Füssli bis Menzel. Aquarelle und Zeichnungen der Goethezeit aus einer Münchner Privatsammlung, München-New York 1997, S. 42, Nr. 3.