Angelika Kauffmann

Selbstbildnis als zeichnendes Mädchen, um 1770

Das aus Harzens Portraitsammlung stammende Bildnis ist von ihm als Selbstbildnis der Künstlerin bezeichnet und um 1780 datiert worden. Trotz der Idealisierung, die Kauffmanns Selbstbildnisse normalerweise eigen sind, ist das Bildnis von Harzen wohl zu spät angesetzt worden. Die frühere Datierung wird auch bestätigt durch den Vergleich mit einem 1771 entstandenen Selbstbildnis in New Haven, das die Künstlerin spiegelbildlich als „Imitatio“ zeigt.(Anm.1) Die dort im Haarkranz deutlich lesbare allegorische Anspielung auf den künstlerischen Arbeitsprozess ist in der Hamburger Zeichnung allerdings zurückgenommen, gleichwohl darf auch dieses Bildnis, das im Augenblick seiner Entstehung gezeigt wird, als Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Arbeitsprozess zu verstehen sein.

Peter Prange

1 New Haven, Yale Center for British Art. The Paul Mellon Collection, vgl. Angela Rosenthal: Angelika Kauffmann: Bildnismalerei im 18. Jahrhundert, Berlin 1996, S. 314–317, Abb. 116.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun, laviert 190mm x 161mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23451 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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