Wolfgang Heimbach

Beim Briefschreiben, 1652/53

Die geringen zeichnerischen Qualitäten des Blattes haben Göttsche zur Vermutung veranlasst, es handle sich lediglich um die lose Fixierung einer Bildidee. Die Tischgesellschaft auf dem Verso hatte Heimbach bereits 1647 in einem Gemälde in Kiel (Anm.1) ähnlich formuliert, während der Briefschreiber erst 1653 zu Beginn seines Aufenthaltes in Kopenhagen in verwandter Form in einem „Der Schreiber“ betitelten Gemälde auftaucht.(Anm.2) Anfang 1652 war Heimbach von einem elfjährigen Aufenthalt in Italien, Österreich und zuletzt in Brüssel zurückgekehrt, weshalb der Gebrauch der italienisierenden Signatur nicht verwunderlich ist. Diese Form der Signatur verwendete Heimbach noch Ende 1652, als seine Bestallung als Hofmaler des oldenburgischen Grafen Anton Günther endete. Um 1652 – noch vor dem Gemälde in Kopenhagen – dürfte auch die Zeichnung entstanden sein.

Peter Prange

1 Kiel, Kunsthalle, Inv.-Nr. CG 5, vgl. Göttsche 1935, S. 73, Nr. A 15.
2 Kopenhagen, Schloss Rosenberg, Inv.-Nr. 7.282, vgl. ebd., S. 74, Nr. A 20.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun 182mm x 127mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23390 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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