Jakob Philipp Hackert

1784

Hackert schildert in der Zeichnung eine Szene aus Shakespeares 1610/11 entstandener Tragödie "Cymbeline", die auf einer Novelle aus Boccaccios "Decamerone" basiert und im Britannien der Römerzeit spielt. Cymbeline, der König von Britannien, verbannt Posthumus, den Mann seiner Tochter Imogen, die daraufhin in die Einsamkeit der Berge von Wales flieht. Dort, als Mann verkleidet, gelangt sie an die Höhle des in Verbannung lebenden Edelmannes Bellarius und wird von ihm überrascht.
Trotz des ausdrücklichen Hinweises auf Shakespeare in der Signatur ist das Blatt, das im übrigen im Corpus der Shakespeare-Illustrationen nicht aufgeführt ist(Anm.1), nicht als reine literarische Allusion zu verstehen, vielmehr scheint auch hier Hackert die Möglichkeit zur Darstellung einer Höhle fasziniert zu haben.

Peter Prange

1 Hildegard Hammerschmidt-Hummel (Hrsg.): Die Shakespeare-Illustrationen (1594-2000). Bildkünstlerische Darstellungen zu den Dramen William Shakespeares: Katalog, Geschichte, Funktion und Deutung, Teil 3, Wiesbaden 2003, S. 1062-1075.

Details zu diesem Werk

Pinsel in Braun über Graphit 374mm x 267mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23355c Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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