Johann Christoph Erhard

Die heimkehrende Bäuerin, um 1817

Das Blatt mit der heimkehrenden Bäuerin, das wohl ein Landschaftsmotiv aus der Brühl zeigt, gilt allgemein als Vorlage für eine Kreidelithographie, die 1817 der Münchner Verleger J. G. Zeller unter dem Titel „Originalzeichnungen bairischer Künstler“ herausgegeben hatte.1 Das sehr malerisch aufgefasste, die Wirkung einer Lithographie nachahmende Blatt stimmt in den Maßen und der Darstellung vollkommen mit der Lithographie überein, weshalb es sich wahrscheinlich eher um eine Wiederholung nach der Lithographie handelt. Eine jüngst im Kunsthandel aufgetauchte, wohl eigenhändige (?) Nachzeichnung2 nach der Radierung „Der Schiebkärner mit dem Hunde“3 belegt, dass Erhard diese Praxis vereinzelt ausgeübt hat, doch steht die Eigenhändigkeit für das Hamburger Blatt in Frage.
1 Aloys Apell: Das Werk von Johann Christoph Erhard, Maler und Radirer, Dresden 1866, S. 71, Nr. 97.
2 Ansicht aus der Brühl, Bleistift auf bräunlichem Papier, 1924 x 257 mm, Dresden, Schmidt Kunstauktionen, Auktion 5.3.2011, Nr. 217, Abb., vgl. Gärtner 2012, S. 280, Nr. 354.
3 Apell 1866, S. 62, Nr. 86.

Details zu diesem Werk

Schwarze Kreide, teilweise über Bleistift, teilweise weiß gehöht, auf braunem Papier 290mm x 359mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23282 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 1800-1850 © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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