Johann Christoph Erhard

Das Peterwirtshäuschen bei Triest, Oktober 1819

Mitte Oktober 1819 hatte Erhard zusammen mit Heinrich Reinhold Wien verlassen und über Wiener Neustadt, Klagenfurt und Graz Triest erreicht, wo die beiden Künstler offenbar mehrere Tage Station machten, bis sie ein Schiff nach Ancona nahmen.
Auf der Überfahrt benutzte Erhard ein kleinformatiges Skizzenbuch (Inv.-Nr. 23070), doch zuvor entstanden in Triest und in der Umgebung auch einige größere und ausgeführtere Landschaftsstudien. Erhard erkundete dabei sowohl die Küste als auch die karge Karstlandschaft der Umgebung, die die vorliegende Zeichnung darstellt. Der eigenhändigen Beschriftung zufolge handelt es sich die Ansicht eines Wirtshauses auf dem Karst, zu dem eine befestigte Straße führt, auf der eine Frau mit einem Bündel auf dem Kopf geht. Das südliche Licht befähigte Erhard zu einer ungewöhnlich klaren Modellierung der einzelnen Formen, wie sie vor allem die befestigte Mauer zeigen.
Auf demselben braunen Papier entstand eine nahezu formatgleiche Studie von der Küste bei Triest mit Meeresbrandung, die allerdings durch das rahmende Säulenmotiv insgesamt noch komponierter wirkt.(Anm. 1)

Peter Prange

1 Küste bei Triest, Bleistift, 161 x 223 mm, Oxford, Ashmolean Museum, vgl. Colin Bailey: German Nineteenth-Century Drawings. Catalogue of the Collection of Drawings V, Oxford 1987, S. 20-21, Nr. 19, Abb.

Details zu diesem Werk

Bleistift auf bräunlichem Papier 161mm x 224mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23238 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 1800-1850 © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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