Johann Christoph Erhard

Ruinen der Acqua Felice mit der Fontana di Clemente XII an der Porta Furba, 1820

Das Blatt zeigt die Ruinen der Aqua Felice an der Porta Furba (Anm. 1), die Papst Sixtus V. neben der antiken Aqua Felice hatte errichten lassen. Links daneben ist die sogenannte Fontana di Clemente sichtbar, die auf Sixtus V. zurückgeht und 1733 von Papst Clemens XII. restauriert worden war. Im Gegensatz zu einem anonymen, wohl aus der Nachfolge Piranesis stammenden Radierung (Anm. 2), die die Porta Furba noch ganz im Sinne einer monumentalisierten Ruine zeigt, bindet Erhard die Ruinen des antiken Brunnens in eine alltägliche Szene ein, in der ein Käseverkäufer und ein Bauer mit beladenen Pferden vorbeiziehen. Bei Erhard hat sich die Vegetation der Ruine bemächtigt; ein Zustand, den ähnlich auch Carl Sprosse zu Beginn der 50er Jahre noch darstellt.(Anm. 3) Im Hintergrund sind die Reste des Aquädukts sichtbar.
Eine Kopie von Johann Adam Klein nach Erhards Blatt befindet sich in Nürnberg.(Anm. 4) Zu den Umständen ihrer Entstehung vgl. Inv.-Nr. 23244.

Peter Prange

1 Für die Bestimmung der Topographie danke ich Georg Schelbert, Berlin.
2 Anonym, Avanzi dell Aquedotti di Claudio a Porta Furba, Kupferstich, 320 x 455 mm (Blatt).
3 Carl Sprosse, Acquedotto dell’ Acqua Felice, 1852, in: Rom in 40 Originalradirungen von Carl Sprosse, Nr. 32, vgl. Andreas Andresen: Die deutschen Maler-Radirer (Peintres-Graveurs) des neunzehnten Jahrhunderts, nach ihren Leben und Werken, Bd. 1, Leipzig 1866, S. 102, Nr. 39.
4 Johann Adam Klein, Aqua Felice, Bleistift auf Transparentpapier, 171 x 238 mm, Museen der Stadt Nürnberg, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 9976.

Details zu diesem Werk

Bleistift Technik Verso: Bleistift 190mm x 250mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23191 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 1800-1850 © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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