Johann Christoph Erhard

Gebirgspfad (Auf dem Klosterberg bei Gutenstein ?), 1818

Verso: Pflanzenstudie

Erhard hat während der Schneebergwanderung 1817 ebenfalls das Höllental aufgesucht, eine südlich des Schneebergs bei Hirschwang gelegene Schlucht, deren wilde Naturschönheit bereits in zeitgenössischen Reiseführern gepriesen wurde. Zwei Blätter tragen die Ortsbezeichnung „Im Höllental“ (Inv.-Nr. 23170 und 23171), von denen letzteres als Vorlage für ein Aquarell diente.(Anm. 1) Während Inv.-Nr. 23171 in der kräftigen Kontrastierung von Hell und Dunkel und der Feinheit des Strichs noch an die im Gutensteiner Tal entstandenen Blätter anschließt, erscheint Inv.-Nr. 23170 im Duktus offener, insgesamt malerischer. Ein Blatt, das Harzen im Höllental lokalisierte (Inv.-Nr. 23175), Marleen Gärtner jedoch bereits in die Nähe der auf der Salzburgreise 1818 entstandenen Arbeiten gerückt hat, scheint eher noch 1817 im Höllental entstanden zu sein, wofür vor allem die luzide Lichtwirkung und die zum Rand offene, nicht vollendete Zeichnung Indizien sind.
Zum Motivkreis Höllental gehören weitere Blätter in Darmstadt (Anm. 2), das als Vorlage für eine Radierung diente (Anm. 3), in Leipzig (Anm. 4), in Wien (Anm. 5) und im Kunsthandel.(Anm. 6)

Peter Prange

1 Blockhütte am felsigen Flussufer des Höllentals, Bleistift, Feder in Braun, Aquarell, 200 x 274 mm, Wien, Akademie der bildenden Künste, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 8348, vgl. Reiter 2006, S. 39-40, Nr. 69, Abb. S. 317.
2 Im Höllental, Bleistift, 294 x 271 mm, Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Inv.-Nr. HZ 2599, vgl. Gärtner 2012, S.266, Nr. 291, Abb. 13.
3 Aloys Apell: Das Werk von Johann Christoph Erhard, Maler und Radirer, Dresden 1866, S. 20-21, Nr. 27.
4 Im Höllental, Bleistift, 155 x 210 mm, Leipzig, Museum der bildenden Künste, Inv.-Nr. NI 605, vgl. Gärtner 2012, S. 266, Nr. 290.
5 Im Höllental, Bleistift, 335 x 351 mm, Wien, Albertina, Inv.-Nr. 5200, vgl. Gärtner 2012, S. 265, Nr. 285; Partie aus dem Höllental, Bleistift, 283 x 250 mm, Wien, Albertina, Inv.-Nr. 28185, vgl. Gärtner 2012, S. 265, Nr. 286.
6 Im Höllental, Bleistift, 282 x 235 mm, Berlin, Galerie Gerda Bassenge, Auktion 96, 26.11.2010, Nr. 6387, Abb., vgl. Gärtner 2012, S. 352, Nr. N 41.

Details zu diesem Werk

Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 28, Fol. 776: “Ebenfalls im Höllenthal wo ein Fussteig {längs(durchgestrichen} steilen Felswänden und dichten Waldgründen entlang führt. Bleist. Vorzüglich. Br 10.4 H. 8.5“)

Johann Christoph Erhard (1795-1822). Der Zeichner; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, 1996, S. 166-167, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 48, Abb.

Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marleen Gärtner, S. 267, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 295

Bleistift Technik Verso: Bleistift 227mm x 279mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 23175 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 1800-1850 © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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