Johann Christoph Erhard
Ein an einen Felsen angebautes Bauernhaus an einem kleinen Fluss; vor dem Eingang des Hauses eine Frau mit Kiepe in Rückenansicht
Verso: Baumgruppe neben einer schnmalen Holzbrücke, der über einen Fluss führt
Die Darstellung eines in einer Landschaft an einem Bach gelegenen Bauernhauses erinnert an Erhards Radierung „Die Frau, welche Wäsche trocknet“, die 1817 bei Ferdinand Kettner in Wien erschien.(Anm. 1) Marleen Gärtner hat deswegen trotz der stilistisch altertümlichen Haltung, die vor allem in der Verwendung des Pinsels eher an frühe, in Nürnberg entstandene Blätter denken lässt, eine Entstehung erst in Wien angenommen. Allerdings ist gegenüber den früheren Zeichnungen (vgl. etwa Inv.-Nr. 23061, 23142) der Einsatz des Pinsels differenzierter, nicht so flächig, gleichwohl noch in der Tradition der tüpfelnden Manier des ausgehenden 18. Jahrhunderts stehend. Eine Entstehung um 1815/16 ist wahrscheinlich – dies gilt auch für die Rückseite -, wofür auch die Landschaft rechts im Hintergrund ein Indiz ist, bei der es sich um eine Donaulandschaft handeln könnte. Möglicherweise war auch dieses Blatt als Vorlage für eine Radierung vorgesehen – die angedeutete Rahmung könnte für eine solche Vermutung sprechen -, doch ist eine Ausführung nicht bekannt.
Peter Prange
1 Aloys Apell: Das Werk von Johann Christoph Erhard, Maler und Radirer, Dresden 1866, S. 45-46, Nr. 62.