Dargestellt ist ein Bauernpaar in Salzburger Tracht, die Gruppe der jungen Frau mit dem Kind hat Erhard für die Radierung „Der Kirchgang“ (Anm. 1) aus der Serie der „Salzburger Landschaften mit den grossen Figuren“ verwendet, auf der er die weibliche Frau aber entscheidend verjüngte. Apell erwähnt eine Zeichnung von Johann Adam Klein derselben Figurengruppe, auf der anstatt der jungen Frau eine „stattliche Frau“ dargestellt ist.(Anm. 2) Sie entstand am 23. August in Berchtesgaden, es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Erhard und Klein gemeinsam die Modelle gezeichnet haben.
Auf dem Verso sind der Bauern und die Frau von hinten dargestellt, daneben erscheint dieselbe Frau zweimal.

Peter Prange

1 Aloys Apell: Das Werk von Johann Christoph Erhard, Maler und Radirer, Dresden 1866, S. 67-68, Nr. 93.
2 Apell 1866, S. 68.

Details zu diesem Werk

• Provenienz

  Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 28, Fol. 778: “Ein Salzburger Bauer, zwey Frauen und ein Kind. Bleist, theils in Oelfarben beendigt. Kehrseite: ein Bauer und drey Frauen. Bleistift Br 7.10. H. 6.1.“

• Bibliographie

  Johann Christoph Erhard (1795-1822). Der Zeichner; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, 1996, S. 176-177, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 53, Abb.

  Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marleen Gärtner, S. 100, 272-273, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 322