Heinrich Aldegrever

Kampffries mit Hannibal und Scipio, um 1538

Das Blatt ist die seitenverkehrte Vorzeichnung zu Aldegrevers Kupferstich „Hannibal und Scipio“ (Bartsch 71), der 1538 entstanden ist. Auf die Unterschiede zwischen der in Kupferstichmanier gezeichneten Vorlage und Stich hat Plaßmann ausführlich hingewiesen. Der Stich präzisiert die Zeichnung, wodurch die Aktionen der Kämpfenden schlüssiger werden, auch wird die Komposition auf dem Stich durch die Einfügung einer weiteren Figur leicht verändert. Die friesartige Reihung der kämpfenden Männer orientiert sich an Blättern Barthel Behams (1502–1540) und auch Aldegrevers Zeichnung dürfte ähnlich wie Behams Stich „Titus Gracchus“ (Bartsch 17) als Vorlage für kunsthandwerkliche Arbeiten – Jan Terwen Aertsz bildete den Stich in einem Holzrelief nach – gedient haben.
Das Blatt stammt möglicherweise aus dem Amsterdamer Album mit Zeichnungen Aldegrevers, das der schwedische Gesandte in Den Haag, Pieter Spiering Silfvercrona, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zusammengestellt hatte.(Anm. 1)

Peter Prange

1 Amsterdam, Rijksmuseum, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. 312 B, vgl. Plaßmann 1994, S. 22–28.

Details zu diesem Werk

Feder in Schwarz 48mm x 216mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 22885 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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