Adriaen Hendricksz. Verboom
Rastender Wanderer am Weg im Haager Gehölz, 1663
In Haarlem befindet sich eine maßgleiche, ebenfalls im „Haagse Bosch“ aufgenommene und 1663 datierte Landschaft, die bereits in der Sammlung Tonneman als Gegenstück zu dem vorliegenden Blatt verwahrt wurde.(Anm.1) Beide Zeichnungen wurden von späterer Hand mit Staffagefiguren versehen (Anm.2) und blieben Pendants bis ins frühe 19. Jahrhundert. Als letzte Station der gemeinsamen Provenienz kann die Sammlung Jacob Helmolts angesehen werden, die nach dessen Tod von einem Händler-Konsortium erworben und 1808 versteigert wurde.(Anm.3) Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde das Hamburger Blatt von seinem heute in Haarlem verwahrten Pendant getrennt. Über die englischen Sammlungen Dimsdale und Esdaile gelangte es schließlich in Harzens Besitz.
Plomp (1997) hielt es für möglich, dass ein serieller Bezug bestand zwischen den Zeichnungen in Haarlem und Hamburg und zwei weiteren, ebenfalls 1663 datierten Landschaften gleichen Formats im Sinne einer Folge von „Playsante Plaetsen“.(Anm.4)
Annemarie Stefes
1 Haarlem, Teylers Museum, Inv.-Nr. Q*44, Michiel C. Plomp: Jan Pietersz. Zomer's inscriptions on drawings, in: Delineavit et Sculpsit 17, 1997, S. 13-27, Nr. 495.
2 Schatten und Geländestrukturen sind immer noch durch die Staffagefiguren hindurch sichtbar. Der ursprüngliche Zustand der Haarlemer Zeichnung wird dokumentiert durch die Hamburger Kopie Inv.-Nr. 22631.
3 Vgl. Hans-Ulrich Beck: Der unbekannte Zeichnungssammler Lugt 2986b identifiziert: Jacob Helmolt in Haarlem, in: Oud Holland 107, 1993, S. 372-375, S. 372, der die Marke L. 2986 b auf den Sammler Jacob Helmolt zurückführte. Die Nummern 1140–1320 wurden von Helmolt für Erwerbungen auf der Auktion Gildemeester (1800) vergeben, vgl. ebd., S. 374 und 375, Anm. 7.
4 „Ansicht von Bloemendael“, Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 7829, Dessins de paysagistes hollandais du XVIIe siècle de la collection particulière condervée à l’Institut Néerlandais de Paris, bearb. von Carlos van Hasselt, 2 Bde., Ausst.-Kat. Brüssel, Bibliothèque Albert I.er, Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen, Paris, Institut Néerlandais, Bern, Kunstmuseum, Ledeberg/Gent 1968, Nr. 161; „Ansicht von Moordrecht“, London, Sammlung M. Schaul; beide Blätter wurden ihrerseits zwischen 1758 und 1963 als Pendants gehandelt, vgl. Michiel C. Plomp: Jan Pietersz. Zomer's inscriptions on drawings, in: Delineavit et Sculpsit 17, 1997, S. 13-27.