Wohl aufgrund des maritimen Themas lag die Zeichnung in der Kunsthalle früher unter den Werken des Willem van de Velde, war jedoch schon bei Pauli 1926 zu Recht den anonymen Niederländern zugeordnet. Das Blatt ist aus farblicher Sicht nicht ohne Reiz, doch kennzeichnet der tastend unterbrochene Federstrich die Hand eines Nachahmers oder Amateurs, der hier möglicherweise eigene Reiseeindrücke verarbeitete. Architektur und Staffage verleihen der Darstellung südliches Gepräge, ebenso wie der mediterrane Bootstyp mit dem dreieckigen „Lateinsegel“.(Anm.1)

Annemarie Stefes

1 Für die lokale Einordnung des Bootstypen danke ich Remmelt Daalder vom Nederlands Scheepvaart-museum Amsterdam (Mitteilung per E-Mail vom 17. 2. 2010).

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unten links bezeichnet: "Coll. Ramboux." (Bleistift); unterhalb davon L. 2179; unten rechts bezeichnet: "W. v.d.Velde" (Feder in Schwarz)

• Wasserzeichen / Kettenlinien

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• Provenienz

  Johann Anton Alban Ramboux (1790-1866), Köln? (=>); Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); alter Bestand (Inventar Bd. VI, um 1890, S. 339 als "Willem van de Velde")

• Bibliographie

  Zeichnungen alter Meister in der Kunsthalle zu Hamburg. Niederländer, Gustav Pauli; Herausgeber: Hamburger Kunsthalle, 1926, Abb. S. Taf. 28, Abb.-Nr.

  Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, Stefes, Annemarie; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2011, Abb.-Nr.

  Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, Stefes, Annemarie; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2011, S. 677, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 1297

  Original und Reproduktion: Alexander Dorner and the (Re)production of Art Experience, Rebecca Uchill; Herausgeber: GSAPP, Columbia University, 2015, S. 13-37, Abb., Abb.-Nr.