Dirk Bosboom
Torbogen vor einer italienischen Stadt
Dirk Bosboom, Sohn des Architekten, Bildhauers und Bautheoretikers Simon Bosboom (1614–1662), publizierte 1703 ein Werk über die Perspektive.(Anm.1) Als Maler spezialisierte er sich auf italianisierende Landschaften; ein Italienaufenthalt ist jedoch nicht dokumentiert. Weitere Zeichnungen sind bislang nicht bekannt, jedoch finden sich stilistische Parallelen zu einem ebenfalls signierten Gemälde des Künstlers.(Anm.2)
Harzen konnte die rückseitige Signatur offensichtlich mit keinem ihm bekannten Künstler verbinden und inventarisierte das Blatt unter dem Namen des Jacob van der Ulft, dessen südliche Stadtansichten jedoch glatter, flächiger und feiner gearbeitet sind.(Anm.3) Eher noch zeigt sich in der Behandlung von Figuren und Pflanzen der Einfluss Jan de Bisschops, dessen Zeichnungen auch Van der Ulft häufig als Vorlage verwendete.(Anm.4)
Annemarie Stefes
1 ‚Perspectiva of doorzicht-kunde‘, Amsterdam 1703.
2 Sammlung J. Boer, ’s Heer Arendskerke, Photo RKD, vergleichbar in der Gestaltung von Gebäude und Staffagefiguren. Im RKD ist lediglich dieses Bild dokumentiert; der Lexikoneintrag von Grabach 1996, S. 154 erwähnt den Künstler lediglich als Buchillustrator.
3 Z. B. „Das Hadrianeum in Rom“, 1666, Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts, Sammlung De Grez, Inv.-Nr. 4060/3662; „Das Augustusforum in Rom“, Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 5370, Bock/Rosenberg 1930, Bd. 1, S. 288.
4 Vgl. „Voorburg, Huis de Werve“, Leiden, Prentenkabinet der Universiteit, Inv.-Nr. PK-P-AW 0016, Corpus Gernsheim 34 929; „Eingang des Huis de Werve in Voorburg“, Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 4. 11. 2003, Nr. 79; „Figuren bei römischer Ruine“, Aukt.-Kat. London, Christie’s, 4. 7. 2000, Nr. 69.