Bereits Lugt hielt dieses Blatt für eine Fälschung des 18. Jahrhunderts,(Anm.1) und Dumas und Plomp konnten mit Karel la Fargue den Urheber identifizieren. Charakteristisch ist die Ausführung des Blattes: Es handelt sich um einen Abklatsch nach unbekannter Vorlage, nachträglich mit schwarzer Kreide und Wasserfarben überarbeitet. Inspirierend stand dem Fälscher ein Gemälde Ruisdaels vor Augen.(Anm.2)

1 Undatierte Karteinotiz im Archiv des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle.
2 Ehemals Kunsthandel Étienne Nicolas, Paris, Seymour Slive: Jacob van Ruisdael. A Complete Catalogue of His Paintings, Drawings and Etchings, New Haven und London 2001, Nr. 654.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Unten rechts von der Mitte bezeichnet: "IVR [lig.]" (schwarze Kreide); auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

• Wasserzeichen / Kettenlinien

  Name, Heawood deest: "... (unleserlich) Perigord 1712"

• Provenienz

  Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 59 als "Jacob Ruisdael]: "Der Zuydersee bey frischer Brise von leichtem Wellenschlage bewegt, durch mehrere Fahrzeuge belebt. Vorn ein Stück Uferland mit Pfahlende? {in der Ferne} am jenseitigen Ufer ein Kirchdorf. Der Wellenschlag ist vortrefflich behandelt. Mit dem Monogramm bezeichnet. Kreide leicht mit Saftfarben laviert. 8.9.6.9"; NH Ad: 02: 01, S. 268); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

• Bibliographie

  Karel la Fargue (1738-1793) as a forger of seventeenth-century Dutch drawings, Charles Dumas, Michiel C. Plomp, 1998, S. 58, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 131 mit Abb.

  Die Niederländische Marinemalerei, Fred C. Willis, 1911, S. 63-64, Abb.-Nr.

  Jacob van Ruisdael. A complete catalogue of his paintings, drawings and etchings, Seymour Slive, 2001, S. 463, Abb. S. 654b, Abb.-Nr.

  Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, Stefes, Annemarie; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2011, S. 334, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 569