Jan van Kessel, (?)
Jacob Isaackszoon van Ruisdael, ehemals zugeschrieben

Burgruine

Die traditionelle Zuschreibung an Jacob van Ruisdael durch Harzen und Rosenberg wurde von Giltay und Slive zu Recht abgelehnt. Sicher ist das Motiv von Van Ruisdaels Schloss-Darstellungen inspiriert,(Anm.1) doch deuten das grobfleckige Lavis und der disziplinierte Kreidestrich eher auf die Hand eines Nachfolgers. Jeroen Giltay sah eine gewisse Nähe zu Zeichnungen Jan van Kessels.(Anm.2) Für die Gebäudewiedergabe ist das Blatt im weitesten Sinne Inv.-Nr. 22451 und 22452 anzuschließen, in der Gestaltung von Baumschlag und dem von kurzgestrichelten Gras umsäumten Ufer erinnert es an eine Van Kessel-Zeichnung in Lille.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Vgl. Gemälde wie die „Landschaft mit der Ruine von Schloss Egmond“, London, Sammlung des Earl of Northbrook, Seymour Slive: Jacob van Ruisdael. A complete catalogue of his paintings, drawings and etchings, New Haven und London 2001, Nr. 30, oder Zeichnungen in deutschem Privatbesitz, ebd., Nr. D57 bzw. Groninger Museum, Inv.-Nr. 1931–217, ebd. Nr. D59.
2 Mitteilung per E-Mail, 18. 1. 2010 auf Grundlage einer Digitalphotographie.
3 Lille, Palais des Beaux-Arts, Inv.-Nr. 1034, Alice I. Davies: Jan van Kessel (1641-1680), Doornspijk 1992, Nr. d45.

Details zu diesem Werk

Schwarze Kreide, Pinsel in Grau auf gelblichem Papier; Einfassungslinien mit Graphit, schwarzer Kreide und stellenweise Pinsel in Grau 133mm x 149mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 22454 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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