Willem Romeyn, Zeichner
Hirtenjunge mit drei Schafen und einem Rind unter gotischen Ruinen, 1693
Diese und die folgende Zeichnung wurden als Gegenstücke angefertigt und zeigen eine Gebäudesituation aus verschiedenen Blickwinkeln. Schaar deutete die ungewöhnliche Kombination von römisch-antiken und gotischen Architekturformen im Sinne eines frühen Architekturcapriccios.(Anm.1) In diesem Fall hätte sich der Künstler gegen Ende seiner Laufbahn auf Motive bezogen, die er Jahrzehnte zuvor in Rom skizzierte. Die Säule neben der Steinmauer begegnet ähnlich auf einem Gemälde in Privatbesitz.(Anm.2)
Zwei in ähnlicher Weise miteinander korrespondierende Zeichnungen von 1693 werden heute in Haarlem bzw. Weimar verwahrt.(Anm.3)
Annemarie Stefes
1 Eckhard Schaar: Rembrandt und sein Jahrhundert, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1994.
2 Trnek 1986, Nr. 64; vgl. Peter Schatborn, Drawn to Warmth. 17th-century Dutch artists in Italy, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Zwolle 2001, S. 210, Anm. 17.
3 Haarlem Teylers Museum, Inv.-Nr. Q*20, Michiel C. Plomp: Jan Pietersz. Zomer's inscriptions on drawings, in: Delineavit et Sculpsit 17, 1997, S. 13-27, Nr. 404; Klassik Stiftung Weimar, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. KK 5530, vgl. Peter Schatborn, Drawn to Warmth. 17th-century Dutch artists in Italy, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Zwolle 2001, S. 149.