Paulus Potter, ehemals zugeschrieben

Kopf eines nach links gewandten blöckenden Schafes

Die alte Zuschreibung an Potter, weder stilistisch noch durch einen Motivzusammenhang zu begründen, wurde schon von Stechow in Frage gestellt.(Anm.1) Vielleicht wurden diese Studie und das folgende Blatt inspiriert von im Motiv vergleichbaren Ölstudien, wie sie traditionell Karel Dujardin zugeschrieben werden.(Anm.2) Darüber hinaus besteht eine gewisse Nähe zu Zeichnungen der Künstlerfamilie Van der Does,(Anm.3) bei hier allerdings deutlich schwerfälligerer Ausführung. So wäre allenfalls eine Entstehung in Umkreis oder Nachfolge dieser Künstler in Betracht zu ziehen.
Das im Vergleich mit Inv.-Nr. 22377 mattere Erscheinungsbild der INv.-Nr. 22376 erklärt sich durch ihre Funktion als nachträglich überarbeiteter Abklatsch. Die Konturenskizze auf der Rückseite von Inv.-Nr. 22376 wiederholt in leicht abweichender Perspektive die Umrisse des Schafskopfes von Inv.-Nr. 22377.

Annemarie Stefes

1 Undatierte Karteinotiz im Archiv des Kupferstichkabinettes der Hamburger Kunsthalle
2 Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 1349; Den Haag, Galerie Hoogsteder, C. Boschma, Frans Grijzenhout: Meesterlijk vee. Nederlandse veeschilders 1600-1900, Ausst.-Kat. Dordrecht, Dordrechts Museum, Leeuwarden, Fries Museum, Zwolle 1988, S. 26, Abb. 20.
3 Z. B. „Studie eines Widderkopfes“ (schwarze Kreide, 95 x 98 mm), Aukt.-Kat. Amsterdam, Van Leeuwen 1, 1992, Nr. 53, als Jacob van der Does; im RKD Simon van der Does zugeschrieben.

Details zu diesem Werk

Schwarze Kreide; Einfassungslinien (Feder in Braun) 75mm x 114mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 22377 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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