Adriaen van Ostade

Tanzender Bauer, von hinten gesehen, um 1652

Einen Terminus ante quem für die Entstehung dieser Zeichnung gibt ein 1664 datiertes Gemälde, für das der Künstler auf die Recto-Studie zurückgriff.(Anm.1) Vermutlich wurde unser Blatt einige Jahre zuvor aufgenommen, wie der Vergleich mit Studien aus den frühen 1650er Jahren nahelegt. So erinnert die Verso-Studie in ihren breiten Konturen an die um 1652 entstandene Inv.-Nr. 22280, und die spitz profilierten Gesichtszüge verbinden mit der um 1653 angesetzten Inv.-Nr. 22284. Auch das Motiv des sitzenden Mannes mit über die Lehne hängendem Arm lässt sich, wie Inv.-Nr. 22280, auf die vor 1652 entstandene Radierung B. 6 beziehen. Darüber hinaus diente unser Blatt wohl als Ausgangspunkt für den sitzenden Mann auf der Radierung B. 30, die um 1653 datiert wird.(Anm.2)

Annemarie Stefes

1 Ehemals Kunsthandel M. Knoedler, New York (Photo RKD).
2 Vgl. Tom Rassieur: Adriaen van Ostade, the Methodical Artist: Preparatory Drawings, a Chronology, and Rembrandt, in: Ausst.-Kat. Amsterdam 1998, S. 31-53, S. 36, Anm. 20; zu der Radierung B. 6 vgl. Inv.-Nr. 22280; zu der Datierung von B. 30 vgl. Tom Rassieur: Adriaen van Ostade, the Methodical Artist: Preparatory Drawings, a Chronology, and Rembrandt, in: Ausst.-Kat. Amsterdam 1998, S. 31-53, S. 46 und 48.

Details zu diesem Werk

Schwarze und weiße Kreide auf blaugrauem Papier 142mm x 94mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 22283 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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