Jan van Ossenbeeck
Rast berittener Jäger, 1658
Dieses Blatt gehört zu den wenigen signierten Zeichnungen Van Ossenbeecks und ist wohl auch, auf der Rückseite, eigenhändig datiert. Demnach entstand es in Brüssel, wo der Künstler von 1656–60 lebte. Möglicherweise besteht ein Bezug zu Van Ossenbeecks Radierung nach einem Gemälde Pieter van Laers (H. 33). Generell waren Darstellungen rastender Jäger in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts überaus beliebt, kennzeichnend für den anspruchsvoller werdenden Lebensstil des wohlhabenden Bürgertums.(Anm.1) Auch das kostbare Pergament als Trägermaterial appellierte an Geschmack und Standesbewußtsein der Klientel. Es ist anzunehmen, dass der Künstler mit derartigen Arbeiten seiner Berufung an den Wiener Hof im Jahre 1663 Vorschub leistete. Eine 1664 entstandene „Landschaft mit dem Sommerhaus von Cunibertus von Wenzelsberg bei Wien“ ist unserem Blatt grundsätzlich verwandt.(Anm.2)
Annemarie Stefes
1 Vgl. Roland E. Fleischer: Ludolph de Jongh (1616-1679). Painter of Rotterdam, Dornspijk 1989, S. 45.
2 Privatbesitz Jugoslawien, Photo RKD; vgl. hierzu ebenfalls H. 27.