Jan van Kessel, Umkreis
Pieter de Molijn, ehemals zugeschrieben
Landschaft mit Bauernhaus rechts
Harzen verzeichnete das Blatt unter dem Namen des Jan van Kessel mit Verweis auf „Ruisdaels Manier“. Auch Stechow sah eine Verbindung zu dem „frühen Jacob van Ruisdael“,(Anm.1) bezog sich damit aber auf die heute Jan van Kessel zugeschriebene Inv.-Nr. 22452.
Tatsächlich steht das Blatt Van Kessel näher als Van Ruisdael, jedoch nicht nahe genug, um eine Zuschreibung zweifelsfrei in Betracht zu ziehen. Van Kessels authentische Landschaften unterscheiden sich in dem kontrastreicheren, stärker vom flächigen Pinsel dominierten Baumschlag und dem zurückhaltenderen Einsatz der schwarzen Kreide von der Hamburger Zeichnung.(Anm.2) Zu Zeichnungen Pieter de Molijns, dem das Blatt zuletzt zugewiesen war, besteht kein direkter stilistischer Bezug.(Anm.3)
Annemarie Stefes
1 Dokumentiert durch eine undatierte Karteinotiz von Stubbe im Archiv des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle.
2 Z. B. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1889-A-2034 und Inv.-Nr. RP-T-1899-A-4280, Alice I. Davies: Jan van Kessel (1641-1680), Doornspijk 1992, Nr. d56 und d57; Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 13038, ebd. Nr. d58.
3 Gleicher Ansicht war auch Hans-Ulrich Beck (Brief vom 29. 9. 2007).