Gillis Claesz. de Hondecoeter

Landschaft mit rastenden Wanderern, 1623

Die alte Zuschreibung wird bestätigt durch die Nähe zu einem monogrammierten und 1620 datierten Gemälde in Amsterdam: Im Gegensinn eng verwandt ist die Anlage der Landschaft, direkt übernommen und von zentraler Stelle an den linken Rand versetzt wurden Hirsch und Hirschkuh.(Anm.1) Dass D’Hondecoeter für die Felsformationen Zeichnungen des in Utrecht lebenden Roelant Savery als Anregungen nutzte, geht auch aus der Nähe zu Inv.-Nr. 22488 hervor.(Anm.2)
Unter den wenigen erhaltenen Zeichnungen des Künstlers kommt eine undatierte Landschaft in Wien unserem Blatt sehr nahe.(Anm.3) Eine monogrammierte und gleichfalls 1623 datierte Landschaftszeichnung in kleinerem Format befindet sich in Budapest.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Amsterdam, Rijksmuseum, Inv.-Nr. SK-A-1740; vgl. auch eine kompositorisch verwandte „Felslandschaft mit Hirschen und Rehen“, Aukt.-Kat. Luzern, Fischer, 8. 11. 2006, Nr. 1008.
2 Vgl. Ketelsen, in: Helmut R. Leppien, Karsten Müller: Holländische Kirchenbilder, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1995. Hondecoeter lebte in Amsterdam, heiratete aber 1602 in Utrecht; weitere Aufenthalte bis zum Jahre 1627 sind dokumentiert.
3 Wien, Grafische Sammlung Albertina, Inv.-Nr. 32486 (211 x 330 mm), Marian Bisanz-Prakken: Rembrandt and His Time. Masterworks from the Albertina, Vienna, Ausst.-Kat. Milwaukee Art Museum, New York und Manchester 2005, Nr. 8, von Bisanz-Prakken ebd. zwischen 1610 und 1620 angesetzt.
4 Budapest, Szépmüvészeti Múzeum, Inv.-Nr. 1517 (169 x 250 mm), Teréz Gerszi: 17th-Century Dutch and Flemish Drawings in the Budapest Museum of Fine Arts, Budapest 2005 deest.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun und Schwarz über Graphit, aquarelliert; Einfassungslinien (Feder in Schwarz) 268mm x 360mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 22042 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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