Anthonis van (auch: Antoon van) Dyck, Kopie?

Gruppe zu einem Gemälde der ehernen Schlange

Die Komposition steht in engem Zusammenhang mit einer frühen gemalten „Aufrichtung der ehernen Schlange“ des Anton van Dyck.(Anm.1) Bei leichten Abweichungen stimmt die Figurengruppe links im Gegensinn mit dem Gemälde überein. Sie liest sich wie eine Variation der mit breitem Strich, also in deutlich abweichender Manier skizzierten Vorstudie in Chatsworth.(Anm.2) Vey hielt unsere Zeichnung für ein Pasticcio aus diesem Entwurf und der ehemals in der Kunsthalle Bremen verwahrten Skizze zu den am Boden liegenden Figuren.(Anm.3)
Gegen Van Dycks eigene Hand spricht die glattere Ausführung, die allerdings an eine um 1621/22 entstandene Federzeichnung in Antwerpen erinnert.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Um 1621, Madrid, Museo del Prado, Inv.-Nr. 1637, Susan J. Barnes, Nora De Poorter, Oliver Millar, Horst Vey: Van Dyck. A complete Catalogue of the paintings, New Haven 2004, Nr. I.3.
2 Chatsworth, Devonshire Collection, Inv.-Nr. 1010 (Feder und Pinsel in Braun, 121 x 192 mm), Horst Vey: Die Zeichnungen Anton van Dycks, Brüssel 1962, Nr. 47.
3 Ehemals Kunsthalle Bremen, Kupferstichkabinett (Kriegsverlust), Inv.-Nr. 1190, Horst Vey: Die Zeichnungen Anton van Dycks, Brüssel 1962, Nr. 43.
4 „Christus und die Ehebrecherin“, Antwerpen, Stedelijk Prentenkabinet, Inv.-Nr. 377 (137 x 221 mm), Horst Vey: Die Zeichnungen Anton van Dycks, Brüssel 1962, Nr. 147.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun; Einfassungslinien (Graphit) 138mm x 127mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21884 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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