Adriaen van Ostade, Nachahmer
Cornelis Dusart, ehemals zugeschrieben

Halbfigur einer nach links gewandten sitzenden Frau, um 1680?

Diese und die folgende Figurenstudie gelten traditionell als Arbeiten Cornelis Dusarts, wurden jedoch von Susan Anderson aus dem gezeichneten Œuvre des Künstlers ausgeschlossen.(Anm.1) Von der sicher zuschreibbaren Studie eines lesenden Bauern (Inv.-Nr. 21874) unterscheiden sie sich in dem frei und breit aufgesetzten Kreidestrich und der flächigen Weißhöhung. Eher sind sie einem unbekannten Nachahmer Adriaen van Ostades zuzuschreiben. In Stil, Technik und Format erinnern sie an Figurenstudien dieses Künstlers, und dies betrifft auch die allgemeintypisch gehaltene Physiognomie, die sich von den individuellen Zügen der Dusart’schen Figuren unterscheidet.(Anm.2)
In der breiten Tuschlavierung und der summarischen Behandlung der Gesichtszüge bestehen gewisse Verwandtschaften zu einer vermutlich frühen Zeichnung des Cornelis Bega (Inv.-Nr. 21684).

Annemarie Stefes

1 Mitteilung vom 8. 12. 2008.
2 Vgl. die späte Frauenstudie Inv.-Nr. 22289; vgl. auch zwei ‚aux deux crayons’ gezeichnete Frauenstudien in New York, The Pierpont Morgan Library, Inv.-Nr. I, 129 a und I, 129 b, Bernhard Schnackenburg: Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, 2 Bde, Hamburg 1981, Nr. 116 und 115.

Details zu diesem Werk

Schwarze und weiße Kreide, braun und blau laviert auf blauem Papier; Einfassungslinien (Feder in Schwarz) 109mm x 90mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21872 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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