Die alte Zuschreibung an Jacob van der Does erscheint plausibel. Zum einen aufgrund der ungewöhnlichen Kombination von Rötel und grauer Pinselzeichnung, zum anderen entspricht die weiche, summarische Wiedergabe des Schaffells gesicherten Zeichnungen (vgl. Inv.-Nr. 21843). Darüber hinaus begegnet das Motiv des mit zusammengebundenen Beinen liegenden Schafes nur wenig abgewandelt auf einer späten Zeichnung des Künstlers, womit gleichzeitig ein Hinweis auf Spätdatierung gegeben ist.(Anm.1) Die lockeren Konturen begegnen ähnlich auf zwei Zeichnungen aus dem Jahre 1670.(Anm.2)

Annemarie Stefes

1 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. Oo,10.206.
2 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1836,0811.115; Aukt.-Kat. Amsterdam, Van Leeuwen 1, 1992, Nr. 53.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso unten links bezeichnet: "4.2 / 5.1" (Bleistift, Harzen); unten rechts Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

• Wasserzeichen / Kettenlinien

  Teil eines Wasserzeichens, vielleicht Bänderwappen, ohne Krone, schwer zu erkennen

• Provenienz

  Vielleicht Slg. Samuel Woodburn (1786-1853), London; vgl. auf dessen Auktion London 27.6.1854 (Lugt, Ventes 21988), S. 99, Nr. 2381: "Van der Does, Sheep and cattle, chalks (3)"; erworben in London 1854 von Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad: 03: 16, fol. 89; NH Ad:01:02, fol. 14 als "Jan van der Does": "Naturstudie von zwei Schaafen, die Beine zusammengebunden Röthel u Seppia. 4.2.5.1."; NH Ad: 02: 01, S. 248 als "Jac. v. d. Does); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

• Bibliographie

  Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, Stefes, Annemarie; Herausgeber: Hubertus Gaßner und Andreas Stolzenburg, 2011, S. 186, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 251