Anonym (holländisch)
Cornelis Gerritsz. Decker, ehemals zugeschrieben

Holzverschläge an einem Kanal

Die alte Zuschreibung an Cornelis Decker basiert wohl auf dem in seinen Gemälden wiederholt dargestellten Motiv eines baufälligen Aborts am Kanalufer.(Anm.1) Auch die schmelzende Plastizität in der Wiedergabe von Stämmen und Brettern besitzt „Decker’sche“ Züge. Zu seinen wenigen gesicherten Zeichnungen besteht jedoch keine stilistische Verbindung.(Anm.2) Viel eher handelt es sich bei der vorliegenden Zeichnung um die (Teil-)Kopie nach einem bislang nicht identifizierten Gemälde, auf die sich auch die rückseitige Datierung in das Jahr 1657 beziehen könnte. Entstanden ist die Zeichnung sicher im späten 18. Jahrhundert, gearbeitet auf einem Papier ohne Siebstrukturen, wie es nach 1780 produziert wurde.

Annemarie Stefes

1 Vgl. das 1664 datierte „Gehöft am Kanalufer“, Aukt.-Kat. London, Sotheby’s, 14. 2. 1951, Nr. 134; vgl. auch Aukt.-Kat. London, Sotheby’s, 3. 7. 1997, Nr. 105; Stichting Nederlands Kunstbezit, Inv.-Nr. NK 2179, Old master paintings. An illustrated summary catalogue, Ausst.-Kat. Den Haag, Rijksdienst Beeldende Kunst, Zwolle 1992, Nr. 562 und Aukt.-Kat. New York, Sotheby’s, 21. 5. 1998, Nr. 31.
2 Vgl. Aukt.-Kat. Paris, Drouot, 28. 5. 1993, Nr. 85; vgl. Inv.-Nr. 22659.

Details zu diesem Werk

Pinsel in Grau, Schwarz und Deckweiß auf gelblichem Papier; Einfassungslinien (Feder in Schwarz) 215mm x 169mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21834 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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