Simone Peterzano

Johannes der Evangelist, um 1578

Giulio Bora erkannte erstmals per undatierter Kartonnotiz die Autorschaft Peterzanos für die bis dahin anonyme Zeichnung. Sonja Brink bestimmte die Studie als sehr genaue Vorzeichnung für die Figur des Evangelisten Johannes in dem 1578–1582 entstandenen Apsisfresko mit der „Kreuzigung Christi“ in der Certosa di Garegnano in Mailand.(Anm.1)
Unabhängig von der motivischen Übereinstimmung weist das Hamburger Blatt typische Charakteristika von Peterzanos Entwurfstechnik auf. Unter den weit über eintausend erhaltenen Zeichnungen des Künstlers lässt sich die in der Bremer Kunsthalle bewahrte Studie zur „Hl. Redegonda“ gut mit dem Hamburger Blatt vergleichen. Beide Zeichnungen sind auf blauem Papier mit kräftigen Weißhöhungen akzentuiert und braun laviert. Zudem weisen beide Blätter Quadrierungen auf, was auf ihre Funktion als Vorzeichnungen hindeutet.(Anm.2)

David Klemm

1 Vgl. die Abb. in Edi Baccheschi, Maurizio Calvesi: Simone Peterzano, in: I Pittori Bergamaschi dal XIII al XIX Secolo. Il Cinquecento IV, Bergamo 1978, S. 471-557, S. 509; zu dem Fresko allgemein ebd. S. 526, Nr. 3 D; 540.
2 Vgl. Sonja Brink: Ein Sammler, zwei Kabinette und drei Zeichnungen, in: Festschrift Thiem 1997, S. 83-91, S. 83–86.

Details zu diesem Werk

Schwarze Kreide, braun laviert, weiß gehöht, auf blauem Papier, mit Kreide quadriert 372mm x 180mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21562 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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