Das bislang unbeachtete Blatt hatte Georg Ernst Harzen Elisabetta Sirani zugeordnet, doch wurde es später zu den anonymen Italienern des 16. Jahrhundert gelegt. Tatsächlich ist der Zeichenstil für Sirani untypisch, wohingegen nach Ansicht von Andrea Czére ein Bologneser Künstler im Umkreis Ludovico Carraccis als Urheber denkbar wäre.(Anm.1) Diese Einschätzung wurde von Nicholas Turner gestützt.(Anm.2) Auffallend sind die raffaelesken Bezüge in der Darstellung von Maria und dem Christuskind.

David Klemm

1 Anlässlich des Symposiums „Italienische Altmeisterzeichnungen 1450 bis 1800“ am 27. und 28. 10. 2005 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.
2 Mündliche Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 12. 3. 2008.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Auf dem Karton links unterhalb des Blattes bezeichnet: "Unbekannt" (Bleistift); unterhalb davon bezeichnet: "2.8 3.3" (Bleistift); unten links bezeichnet: "E. Sirani?" (Bleistift); auf dem Verso Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

• Provenienz

  Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 01 : 03, fol. 112 (als Elisabetta Sirani): "Maria sitzend in ganzer Figur. das Kind auf dem Schoosse liegend. Mit Bleistift und Feder. schön und zart ausgeführt. 2.8. 3.3"; Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

• Bibliographie

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 134, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 137