Domenico Piola (Umkreis)

Maria mit dem Christuskind

Das Blatt weist eine alte Attribution an Dominichino auf, die jedoch nicht haltbar ist. Harzen ordnete das Blatt „im Style des Cignani“ ein, was angesichts von dessen sorgfältig ausgeführten, ruhigen Kreidezeichnungen nachvollziehbar ist. Catherine Loisel schlug – unter Vorbehalt und sicher in Unkenntnis von Harzens Einschätzung – ebenfalls Cignani vor.(Anm.1) Per anonymer Kartonnotiz wurde der Gandolfi-Kreis in Erwägung gezogen. Ins Bologna des 18. Jahrhundert wollte auch Janos Scholz die Zeichnung einordnen. Für ihn schien Francesco Monti denkbar, von dem es Blätter mit ähnlichen Madonnengesichtern gibt.(Anm.2)
Gegen diese Ausrichtung nach Bologna stehen Aussagen von Stefan Morét (Anm.3) und Hugo Chapman (Anm.4), die die Zeichnung in den Umkreis von Domenico Piola stellen. Mary Newcome Schleier bestätigte diese Einschätzung.(Anm.5) Sie hält einen Künstler des 18. Jahrhunderts aus dem weiteren Umkreis Piolas für möglich.(Anm.6)

David Klemm

1 Kartonnotiz.
2 Kartonnotiz.
3 Mündliche Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 28.11.2007.
4 Mündliche Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 17.1.2008.
5 Mitteilung per E-Mail auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 1.2.2008.
6 Interessanterweise gelangte auch eine heute Domenico Piola zugeschriebene Zeichnung mit „Diana und Aktäon“ unter dem Namen Cignanis in das British Museum. Vgl. London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1895-9-15-719.

Details zu diesem Werk

Schwarze Kreide 357mm x 248mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21501 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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