Santi di Tito (Kopist)
Die Auferstehung Christi, um 1585
Georg Ernst Harzen schrieb das Blatt Santi di Tito zu, eine Ansicht die noch Bernice Davison bei einem nicht genau datierbaren Besuch im Kabinett teilte. Trotz der lebendigen Strichführung handelt es sich aber um die Nachzeichnung eines anonymen Künstlers nach Santi di Titos um 1573/74 entstandenem Gemälde „Himmelfahrt Christi“ in Santa Croce in Florenz. Die Zeichnung weist zahlreiche Übereinstimmungen mit dem Gemälde auf, was bei den Santi di Tito zugeschriebenen Vorzeichnungen in Florenz (Anm.1) und Chicago (Anm.2) nicht so stark der Fall ist. So fehlt auf der Zeichnung in den Uffizien z. B. der Reigen von Puttenköpfen, der bezeichnenderweise auf der Hamburger Kopie nach dem Gemälde wiedergegeben ist.
Spalding wies darauf hin, dass sich Santi di Titos Bild großer Beliebtheit erfreute und nahezu täglich kopiert worden ist („copiata giornalmente“).(Anm.3) Die Hamburger Zeichnung weist für eine Kopie eine relativ große Leichtigkeit und Lebendigkeit auf und dürfte im 16. Jahrhundert entstanden sein.
David Klemm
1 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 764 F.
2 Chicago, The Art Institute of Chicago, Inv.-Nr. 1922/5509. Vgl. Suzanne Folds McCullagh, Laura M. Giles: Italian Drawings before 1600 in the Art Institute of Chicago, Chicago 1997, S. 222–223, Nr. 288 (Beitrag Giles).
3 Jack Spalding: Santi di Tito. Dissertation. Princeton University. 1976, S. 102.