Giovanni Battista Marcola

DIe Gefangennahme Christi

Die alte Zuschreibung an Pietro Francesco Mazzucchelli, genannt Morazzone, ist irrig. Christel Thiem regte per Kartonnotiz den Vergleich mit Werken der Familie Marcola an. Stilistisch nahe steht das Blatt vor allem Zeichnungen Giovanni Battista Marcolas, so einer „Szene aus der Apostelgeschichte“ in Stuttgart.(Anm.1) Sehr ähnlich sind die Kopfhaltung und die Gesichtstypen der Hauptfiguren. Auch der starke Einsatz der Lavierung stimmt überein.
Von Marcola sind mehrere relativ großformatige Blätter mit differenziert ausgeführten biblischen oder historischen Szenen bekannt.(Anm.2) Die Funktion des Hamburger Blattes ist unklar. Bislang ließ sich kein Gemälde danach nachweisen.

David Klemm

1 Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. C 63/1178; Christel Thiem: Italienische Zeichnungen 1500-1800. Bestandskatalog der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart 1977, S. 158–159, mit Abb.
2 Vgl. z. B. Museo Correr, Inv.-Nr. 5218, vgl. Terisio Pignatti unter Mitarbeit v. Attilia Dorigato u. Francesca del Torre, Disegni Antichi del Museo Correr di Venezia, Bd. 5 (Loth-Rubens), Cataloghi di raccolte d’arte, Nuova serie 21, Venedig 1996, S. 25, Nr. 1160.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun über schwarzem Stift, braun laviert 399mm x 295mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21274 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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