A. Pinti, (?)
G. Giulei, ehemals zugeschrieben

Vorhalle der Kirche S. Domenico Maggiore in Neapel, 1836

Die Dominikanerkirche S. Domenico Maggiore in Neapel entstand weitgehend im 1. Drittel des 14. Jahrhunderts.(Anm.1) Sie ersetzte einen im Bereich des rechten Querschiffs direkt angrenzenden, 1255 fertig gestellten Vorgängerbau. Dieser deutlich kleinere Ursprungsbau wurde in späteren Jahrhunderten zu einer Art Vestibül der jüngeren Kirche umgestaltet.
Pinti gibt einen Blick in dieses Vestibül, wie er sich dem von der Piazza S. Domenico über eine Freitreppe eintretenden Betrachter bis ca. 1850 bot. Damals befand sich im Hintergrund eine geschlossene Wand mit Gemälde, Grabmal und Kruzifix. Diese Anordnung wurde im Zuge der in den 1850er Jahren durchgeführten weitgehenden Umgestaltung der Kirche durch den Architekten Federico Travaglini zugunsten einer offenen Kapelle vollständig verändert. Erhalten hat sich dagegen die reiche Grabausstattung an der rechten Wand. Ein Vergleich von Anordnung und Details dieser Gräber weist Pinti als exakten Beobachter aus, dessen Darstellung dokumentarischer Wert zukommt.

David Klemm

1 Angaben zur Geschichte von Bau und Ausstattung dieses Hauptwerks der neapolitanischen Gotik finden sich bei Christoph unter Mitarbeit von Thuri Lorenz: Neapel und Umgebung, Stuttgart 1971, S. 92–101.

Details zu diesem Werk

Aquarell 235mm x 184mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21218 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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