Enrico Gamba genoß im 19. Jahrhundert einige Popularität als Schöpfer großer Historienbilder (u. a. "Der tote Tizian"). Seitdem ist sein malerisches Werk jedoch in Vergessenheit geraten und schlecht dokumentiert. Dies gilt in noch stärkerem Maße für seine Zeichnungen. Die Zuschreibung zweier Blätter des Hamburger Kabinetts an Gamba beruhen vornehmlich auf einer alten Tradition, die wiederum auch auf das typische Monogramm des Künstlers am unteren Bildrand zurückgehen dürfte.
Zu sehen ist ein offensichtlich in ein Gespräch verwickelter Soldat, der aufgrund einer Verletzung am linken Arm nur begrenzt einsatzfähig sein dürfte. Dies deutet darauf hin, daß es sich bei der mit Sorgfalt und Interesse an Details wie auch mit sicheren Strich gezeichneten Studie um eine Vorzeichnung für ein Gemälde mit genrehaftem Inhalt handeln könnte.

David Klemm

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Unten links monogrammiert: "EG" (Bleistift)

  Beschriftung fremd: Umfassungslinie (Feder in Dunkelbraun)

• Provenienz

  Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1886 durch Schenkung oder Erwerbung aus unbekannter Quelle in den Besitz der Kunsthalle gelangt