Das Blatt wird traditionell Carlo Dolci zugeschrieben und weist die für ihn typische feine Strichführung auf.(Anm.1) Trotz der präzisen und bereits vollendet wirkenden Komposition lässt sich kein Gemälde nach dieser Zeichnung nachweisen. Allerdings findet sich das Motiv des in sich gekehrten und nachdenklich nach oben schauenden Heiligen im Werk des Florentiner Künstlers häufig.(Anm.2) Ähnlich in der Komposition ist das Gemälde mit dem Hl. Matthäus in Berlin, doch handelt es sich dort um ein Halbporträt.(Anm.3)

David Klemm

1 Vgl. Studie für eine Figur Johannes’ des Täufers. Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 1134.
2 Vgl. z. B. „Christus, Brot und Wein segnend“, Dresden Gemäldegalerie Nr. 510.
3 Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 2537. Vgl. Gemäldegalerie Berlin, Gesamtverzeichnis, Berlin 1996, S. 523, Nr. 2537.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: ((Stempel der Kunsthalle fehlt noch))

• Wasserzeichen / Kettenlinien

  WZ: Kreis, Inhalt nicht erkennbar.

• Provenienz

  Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 02 : 01, S. 213 (als Carlo Dolci): "Eine Apostelfigur, schreibend..."; NH Ad : 01 : 03, fol. 96 (als Carlo Dolci): "Fleißig ausgeführter Entwurf einer Figur des Evangelisten Johannes schreibend in einem großen Buch und mit auf dem Himmel gerichteten Blick der Offenbarung lauschend. Röthelzeichnung auf gelb gefärbtem Pap. Gehöht. 8.9. 12.0"; Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

• Bibliographie

  Italienische Zeichnungen 1500-1800. Ausstellung aus den Beständen des Kupferstichkabinetts, [Wolf Stubbe]; Hamburger Kunsthalle, 1957, S. 25, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 121

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 164, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 204

  Carlo Dolci 1616-1687, Sandro Bellesi und Anna Bisceglia; Palazzo Pitti, Florenz, 2015, S. 194-195, Abb., Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 16