Domenico Campagnola

Flußlandschaft mit einem Wehr

Typische Landschaftszeichnung des Domenico Campagnola, der einen Großteil seines reichen zeichnerischen Schaffens derartigen Darstellungen gewidmet hat. Das Blatt ist ihm stets ohne Zweifel zugeschrieben worden. Charakteristisch sind die tiefenräumliche Anordnung der Landschaft, die Staffagefiguren, die Aneinanderreihung von Häusern, Mühlen oder Festungen im Mittelgrund sowie die im Hintergrund sich erhebenden Bergketten. Stets wiederkehrend ist zudem die Art der Federtechnik. Campagnola bevorzugt feine Linien, die er zumeist parallel, aber auch als Kreuzschraffen setzt. Auf Lavierung wird wie auch beim Hamburger Blatt zumeist verzichtet. Auf diese Weise entsteht eine recht gleichmäßige Tonigkeit, die den Kompositionen eine ruhige Ausstrahlung verleiht. Wenn auch Campagnola Eindrücke der Landschaft des Veneto und der Voralpen verarbeitet haben mag, handelt es sich weniger um topographisch exakte denn um ideale Landschaftsschilderungen. Die Häufigkeit dieser in der Komposition sehr ähnlichen, im Detail variierten Darstellungen spricht für die große Beliebtheit derartiger Szenen. Eine genaue Untersuchung dieser sicher auch häufig nachgeahmten Werkgruppe steht noch aus.

David Klemm

Details zu diesem Werk

Feder in Braun 227mm x 330mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21109 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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