Francesco Podesti
Eteokles und Polyneikes (nach Vittorio Alfieri), 1821
Studie zu Francesco Podestis Gemälde gleichen Titels von 1824 in der Pinacoteca Comunale in seinem Geburtsort Ancona (Anm. 1). Podesti hatte das großformatige Gemälde der "Congregazione del Buon Goverbno" Stadt Ancona für geleistete finanzielle Unterstützungen von 200 Zechinen zu seiner Künstlerausbildung als Gegengabe bereits 1820 versprochen, stellte es aber erst 1824 fertig und transportierte es im Oktober desselben Jahres dorthin, wo es sehr positiv aufgenommen wurde (Anm. 2). Die Darstellung beruht grundsätzlich auf der antiken Ödipus- und Antigone-Geschichte des griechischen Dichters Sophokles sowie im besonderen der Tragödie "L`Antigone" (1782) des italienischen Schriftstellers Vittorio Alfieri (1749-1803). Auch das Gemälde des römischen Malers Giovanni Slivagni (1790-1853), dass dieser 1821 ausstellte und das direkt von der Accademia di San Luca in Rom erworben wurde, inspirierte Podesti zu seiner Komposition.
Die Entwurfszeichnung zur Komposition entstand bereits 1821 in Rom, wahrscheinlich unter dem Eindruck des genannten Gemäldes von Silvagni.
Andreas Stolzenburg
1 Eteokles und Polyneikes, 1824, Öl auf Leinwand, 162 x 231 cm, signiert und datiert, Ancona, Pinacoteca Civica Francesco Podesti; Francesco Podesti, hrsg. v. Michele Polverari, Ausst.-Kat. Ancona, Mole Vanvitelliana, Mailand 1996, S. 100-105, Nr. 4 (Beitrag Marco Fabio Apolloni, Anna Rita Podesti; mit älterer Lit.); Besprechung v. Andreas Stolzenburg, in: Journal für Kunstgeschichte [Regensburg] 1 (1997), Heft 1, S. 93-95. Zu Podestis Stellung in der italienaichen Malerei des Ottocento siehe Judith Huber: Francesco Podesti. Zum Werk eines Römischen Malers des 19. Jahrhunderts, in: Storia dell`Arte 36/37 (1979), S,. 253-270, hier S. 255, mit Abb. 1.
2 Das Bild wurde von der Kommission der Akademie am 23. 8. 1824 für seine gelungene Komposition und Ausführung gelobt; F. Vincenti: Del famoso dipinto rappresentante Eteocle e Polinice opra del Signor Francesco Podesti Anconitano [...], Ancona 1824.