Jorinde Voigt

Bildnis einer Hamburgerin von A. Paulsen, 2014

Aus der zehnteiligen Folge "Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken", Bl. X

n ihren Zeichnungsserien erforscht Jorinde Voigt Phänomene und Strukturen unserer Umgebung, die sie in graphische Partituren übersetzt. Neben Zeitverläufen, Bewegungen, Beobachtungen des Alltags sind es Themen aus Musik, Literatur und Kultur, die sie in einem komplexen Notationsverfahren analysiert. In den Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken (I–X) beschäftigt sie sich mit der gleichnamigen Publikation Alfred Lichtwarks von 1897. Der für Kinder geschriebene Text beruht auf einer einfachen Frage-und-Antwort-Struktur, die Voigt in ihre Zeichnungen als Zitat übernimmt. Dabei setzt sie die im Text festgehaltenen Beobachtungen in ein System von zeitlichen und räumlichen Notationen um. Im Zentrum der Blätter sind Details der von Lichtwark besprochenen Kunstwerke, hier das Bildnis einer Hamburgerin von A. Paulsen, als Collage eingefügt. Die mit Bleistift oder rotem Farbstift gezogenen „Zeitlinien“ und „Rotationsrichtungen“ bilden ein Netz von Parametern, mit deren Hilfe Argumentationsmuster und Blickrichtungen des Bildes erfasst werden.

Petra Roettig

Details zu diesem Werk

Schwarze Tinte, Bleistift, farbiges Velin- und Ingrespapier, Ölkreide auf Papier 610mm x 460mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle. Dauerleihgabe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, erworben 2014 Inv. Nr.: 2014-83-10 Sammlung: KK Zeichnungen, 20.-21. Jh. © SHK/Hamburger Kunsthalle/bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto: Christoph Irrgang

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