Ludwig Hoffenreich, Fotograf
Günter Brus, Performance Künstler
Galerie Heike Curtze, Herausgeber
Galerie Krinzinger, Wien, Herausgeber
Ohne Titel / Hand mit Nägeln und schwarzer Farbe, 1984
Aus: "Selbstbemalung I", 15 Gelatinesilberabzüge und Bemerkungen zur "Selbstbemalung I" (Faltblatt) in einer Leinenkassette, Düsseldorf/Wien 1964/1984, Blatt 11
Der Folge von 15 Fotografien in einer grauen Leinenkassette liegt ein Faltblatt mit Erläuterungen zum Werk bei.
Bei Selbstbemalung I und II des Wiener Künstlers Günter Brus handelt es sich um Folgen von 15 bzw. 20 Fotografien. Die Arbeiten gehen auf zwei Performances von Günter Brus im Atelier Sailer in Wien im Jahr 1964 zurück, die von Ludwig Hoffenreich fotografiert wurden. Brus gehörte der Gruppe des „Wiener Aktionismus“ an, die zwischen 1964 und 1970 mehr als vierzig aktionistische Performances aufführten. Ziel war es, die Realität durch künstlerisch geformte Konfrontationen mit all ihren Aspekten bewusst zu machen. Brus setzte in seinen Performances den eigenen Körper und den umgebenden Raum als Material ein und machte sie zu Ausdrucksträgern. Der Raum, sein Körper und alle Objekte, die sich in ihm befinden, werden verwandelt. Alles wird mit weißer und schwarzer Farbe angemalt und so zur Bildfläche, der Künstler verschwindet nach und nach in seinem Werk.
Juliane Au
Selbstbemalung I and II (Self-Painting I and II) by Viennese artist Günter Brus are sequences of 15 and 20 photographs, respectively. The works date back to two performances by Brus at the Sailer studio in Vienna in 1964 that were photographed by Ludwig Hoffenreich. Brus belonged to the group "Wiener Aktionismus" (Viennese Actionism), which staged more than forty actionist performances between 1964 and 1970. The aim was to make people aware of reality and all its aspects through artistically shaped confrontations. In his performances, Brus used his own body and the surrounding space as materials and turned them into vehicles of expression. The space, his body and all the objects in it are transformed. Everything is painted with white and black paint and thus becomes the surface of the image, while the artist gradually disappears into his work.
Juliane Au