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Ludwig Hoffenreich, Fotograf
Rudolf Schwarzkogler, Performance Künstler
Galerie Krinzinger, Innsbruck, Herausgeber

Ohne Titel, 1975

Aus: "3. aktion wien sommer 1965", 13 Gelatinesilberabzüge und 1 Faksimile eines Notizbuchs, Innsbruck 1975, Blatt 5

Die Reihenfolge der Inventarnummern, die durch die Hamburger Kunsthalle innerhalb der Folge vergeben wurde, ist nicht kongruent mit der Reihenfolge des Werkverzeichnisses.

Dem Werkverzeichnis Badura-Triska/Klocker 1992 ist an dieser Stelle eine falsche Zuordnung der Fotokategorien unterlaufen. Es wird angegeben, dass Bild Nr. 17 der Mappe der Galerie Krinzinger zugehörig ist (dargestellt durch die Bezeichnung "M2", es ist aber das Bild Nr. 18 das in jener Mappe aufgenommen wurde, wie anhand des Schattens erkennbar ist.

Es handelt sich um eine posthum aufgelegte Edition, die von der ehemaligen Lebensgefährtin Schwarzkoglers Edith Adam autorisiert wurde.

Virginia Schmitz


Rudolf Schwarzkogler, wie Hermann Nitsch zum Kreis der Wiener Aktionisten gehörig, verlangte nach einer Kunst, die nicht Abbild, sondern eine unmittelbar sinnliche zweite Wirklichkeit sein sollte. Im Ritual seiner Aktionen wollte er Kunst als Leben, Leben als Kunst begreifbar machen. Diese Aktionen, die er im Kreis von Freunden und Kollegen vorführte, folgten einer strengen Choreographie und wurden in ebenso genau inszenierten und komponierten Folgen von Fotografien dokumentiert. Thema der drei Aktionen aus dem Sommer 1965, zu denen die hier gezeigten Fotos gehören, waren Folter durch Verwundung und Verschnürung bis an die Grenze der Kastration. Ihr scheint das Opfer ebenso ausgeliefert wie der Gefahr, die durch Kabel, Schläuche oder Operationsbestecke vergegenwärtigt ist. So werden zugleich Erotik und Sadismus, Ästhetik und Grauen erweckt. Provokation gegen die bestehende Gesellschaft und künstlerischer Absolutheitsanspruch sind dabei gleichermaßen Antrieb. Während Schwarzkogler in den Aktionen von 1965 mit dem Modell Heinz Cibulka, einem betont schönen männlichen Körper arbeitete, setzte er sich in seiner 7. Aktion 1966 leibhaftig selbst aus. Damit nahm er im Rollenspiel die Selbstzerstörung vorweg, mit der er drei Jahre später ernst machte.

Hanna Hohl

Details zu diesem Werk

Gelatinesilberverfahren, Gelatinesilberabzug, glänzend, kaschiert auf Karton 38.5cm x 29.2cm (Bild) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1978-25e Sammlung: KK Fotografie Anzahl Teile: 13

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