Stefano della Bella
Stehender Mann in Seitenansicht nach rechts mit langem Gewand und langen, gelockten Haaren, die rechte Hand leicht erhoben (rechts); Kopfstudie in Vorderansicht (links)
Die Studien Inv.-Nr. 1967-352 und 1967-353 können bislang nicht eindeutig zugeordnet werden. Trotz gewisser zeichnerischer Schwächen bei der sitzenden Figur dürfte die Zuschreibung an della Bella unstrittig sein. Hierfür sprechen auch die Handstudien auf den Verso-Seiten, die sich mit motivgleichen Studien della Bellas verbinden lassen (vgl. Inv.-Nr. 1967-299). Die Figuren auf den Recto-Seiten wirken aufgrund ihrer Kleidung historisch. Sie könnten daher sehr gut nach älteren Vorlagen entstanden sein. Dies könnte auch ihre ungelenke und wenig geschmeidige Erscheinung erklären. Nicht auszuschließen ist, dass es sich auch bei diesen Studien – wie bei den Inv.-Nrn. 1967-102;1967-103;1967-105 – um Studien für Theateraufführungen handelte.
Heiko Damm, Florenz, wies für den stehenden Mann auf eine motivische Parallele zu einer Figur von Bernardino Poccetti im Kreuzgang von SS. Annunziata in Florenz hin.(Anm. 1)
David Klemm
1 Vgl. z. B. den von hinten gezeigten Mann mit ähnlichem Hut und langen Haaren auf der Darstellung „Die Berufung der sieben Gründer“ in der ersten Lünette. Mündliche Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 26. 4. 2008.