Stefano della Bella

Kopfstudie eines Schwarzen mit Mütze auf dem Kopf von hinten

Derartige Kopfstudien von Schwarzen sind mehrfach nachweisbar, sei es als Einzelstudien, sei es auf Blättern mit mehreren Szenen. Der Blickwinkel ähnelt sehr der rechten Kopfstudie auf dem Skizzenblatt Uffizien 8133 F, allerdings ist in Hamburg auch der Oberkörper angedeutet. Gut vergleichbar ist zudem Uffizien 8135 F mit einer Darstellung eines Schwarzen von hinten.(Anm. 1)
Della Bella fertigte diese Studien kurz nach 1650 im Zusammenhang mit der von ihm geplanten Livorno-Serie an. Sie verdienen fernab der sicheren zeichnerischen Erfassung einer Physiognomie besondere Hervorhebung, da es della Bella dabei gelungen ist, versklavte Menschen würdevoll darzustellen. Er zeichnet sie als Individuen und gibt ihnen psychologisches Eigenleben.(Anm. 2) Einen Höhepunkt in dieser Hinsicht bietet das Profilbildnis eines Schwarzen auf dem Blatt Uffizien 1209 F.

David Klemm

1 Zu der Gruppe zählen auch Uffizien 8124 F, vor allem oben links, oder Uffizien 8115 F.
2 Stefano della Bella. Ein Meister der Barockradierung, mit Beiträgen von Jessica Mack-Andrick, Dorit Schäfer, Angela Vollmer, Ausst.-Kat. Kunsthalle Karlsruhe 2005, S. 214.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun über Spuren eines schwarzen Stifts, grau laviert 60mm x 62mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1967-350 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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