Stefano della Bella

Kopf eines Stachelschweins nach rechts

Die Studie lässt sich mit della Bellas Radierungen eines Stachelschweins (de Vesme/Massar CII, CIII) für die Folge „Trois petites estampes d’animaux“ (de Vesme/Massar CII-CIV) verbinden. Jombert hatte – wie bereits Viatte feststellte – zu Unrecht Zweifel an der Eigenhändigkeit der Folge, da es mehrere Vorstudien dafür gibt.(Anm. 1) Eine weitere Studie eines Stachelschweins in Paris zeigt im Gegensatz zu Hamburg mehr vom Tierkörper und beeindruckt vor allem durch della Bellas Ge-schick, mit dicht gesetzten kleinen Strichen die Fellstruktur vorzugeben.(Anm. 2) In den Uffizien befindet sich eine Studie mit zwei sich gegenüberstehenden Stachelschweinen, ebenfalls als reine Federzeichnung ausgeführt.(Anm. 3) Die Hamburger Zeichnung, bei der della Bella durch die Verwendung von Lavierung eine plastische Wirkung anstrebt, steht hierzu im Gegensatz.
Eine weitere Studie eines Stachelschweins in den Uffizien aus der Sammlung Sant-arelli ist aufgrund der Verwendung von Kreuzschraffuren (am Unterleib) sowie der schwachen Qualität als Kopie oder freie Nachahmung einzustufen.(Anm. 4)

David Klemm

1 Vgl. Dessins de Stefano della Bella 1610-1664. Musée du Louvre, Cabinet des dessins. Inventaire général des dessins italiens. Bd. 2., bearb. v. Françoise Viatte, Paris 1974, S. 207.
2 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv. 385-1; vgl. Viatte 1974, S. 207, Nr. 339.
3 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 888 ORN.
4 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 5926 S.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun, Pinsel in Grau, Spuren von Graphit, schwarzer Stift 102mm x 93mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 1967-236 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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